System monitoring mit Nagios

Sobald man eine Anzahl Server und andere Netzwerkgeräte zu administrieren hat, kommt man beim Thema monitoring nicht vorbei. Damit lässt sich beispielsweise überwachen ob ein Webserver noch läuft, ob der Toner im Drucker schon verbraucht ist und vieles mehr. Wir werden hier einen Nagios monitoring Host aufsetzen und schritt-für-schritt dessen Funktionalität erklären.

Einführung

todo

Die Standard-Konfiguration in Nagios ist jedoch etwas suboptimal aufgebaut und sieht vor, dass man für jeden Host eine Konfigurationsdatei hat in der die Services gleich definiert sind. Dies hat dann jedoch den Nachteil, dass man häufig verwendete Servicechecks bei jedem Host wieder neu definieren muss, was mit der Zeit sehr unübersichtlich und mühsam wird.

Wir werden deshalb ein besonderes Augenmerk auf eine professionelle Konfiguration richten, die auch in grossen, professionellen Umgebungen hält.

Nagios und die Objekte…

In Nagios ist alles als ein sogenanntes „Objekt“ definiert; diese kann man sich wie die Objekte bei der Programmierung vorstellen.
Man definiert zuerst ein sog. „Objekt-Template“; dieses hat dann schon mal die Grundlegenden Eigenschaften, wie Benachrichtigungs-Intervall, Kontaktgruppen an den die Benachrichtigung gesendet wird, usw.
Dann erstellt man für die verschiedenen Subtypen weitere Objekte, die dann die Eigenschaften des vorherigen Objektes „erben“. Diese Eigenschaften kann man dann überschreiben und/oder noch zusätzliche Eigenschaften hinzufügen.

Die Standard-Definitionen befinden sich in der Datei „templates.cfg“.

Hier findet man Objekt-Vorlagen (templates) zu den typen: contacts, contactgroups, hosts, hostgroups und services.

Schauen wir uns mal ein Beispiel für einen Host an:

define host{
        name                            generic-host    ; The name of this host template
        notifications_enabled           1               ; Host notifications are enabled
        event_handler_enabled           1               ; Host event handler is enabled
        flap_detection_enabled          1               ; Flap detection is enabled
        failure_prediction_enabled      1               ; Failure prediction is enabled
        process_perf_data               1               ; Process performance data
        retain_status_information       1               ; Retain status information across program restarts
        retain_nonstatus_information    1               ; Retain non-status information across program restarts
        notification_period             24x7            ; Send host notifications at any time
        register                        0               ; DONT REGISTER THIS DEFINITION - ITS NOT A REAL HOST, JUST A TEMPLATE!
        }

Wir möchten nun einen Host für die Linux-Server machen, der genau so eingestellt ist wie „generic-host“, mit zwei Ausnahmen:

  • Die Benachrichtigungen sollen nur während den Arbeitszeiten verschickt werden (workhours)
  • Die Benachrichtigungen sollen nur an Leute in der Kontakgruppe „linux-admins“ verschickt werden

Dies würde dann so aussehen:

define host{
        name                            linux-server
        use                             generic-host
        notification_period             workhours
        contact_groups                  linux-admins
        register                        0
        }

Mit dem Keyword „use“ sagt man hier, dass man alles von „generic-host“ übernehmen will, danach definiert man „notification_period“ neu und fügt „contact_groups“ hinzu.

Und bei der Definition eines Hosts verwendet man dann dieses template, wieder mit „use“ (aber ohne „register“ am Schluss!) wie folgt:

define host{
        use                     linux-server
        host_name               host1
        alias                   host1
        address                 XX.XX.XX.XX
        }

Nun noch eine kurze Beschreibung der verschiedenen Objekttypen:

Objekttypen

contacts / contactgroups

Jede Person, die nagios benutzt muss als ein Kontakt-Objekt definiert sein; die grunsätzlichen Parameter sind: name, email und evtl. pager (handy/sms) Nummer.
Mehrere Kontakte können in einer Kontakgruppe zusammen gefasst werden, z.B. „linux-admins“.

Nagios benutzt diese Informationen hauptsächlich um Benachrichtigungen zu versenden; als Benachrichtigungsempfänger kann man entweder nur einen einzelnen Kontakt oder eine ganze Kontaktgruppe angeben.

[stextbox id=“note“ caption=“Hinweis“]Jede Person, die auch das Nagios-Frontend verwenden möchte, muss zusätzlich in der Datei: /etc/nagios/htpasswd.users stehen.
Um nun einen Benutzeraccount fürs Frontend zu erstellen benutzt man am besten das Programm htpasswd:

htpasswd /etc/nagios/htpasswd.users USERNAME

[/stextbox]

hosts / hostgroups

Wie die Kontakte muss jeder Host, den man überwachen möchte als Host-Objekt definiert sein. – Man kann hier auch wieder mehrere Hosts in einer Hostgruppe zusammenfassen; dies macht vor allem da Sinn wo man gewisse checks für mehrere Hosts gleichzeitig machen mcöhte.
[stextbox id=“note“ caption=“Hinweis“]Eine gute Idee ist es deshalb für alle Hosts die ähnlich konfiguriert sind eine Gruppe zu machen, beispielsweise „centos“ oder „ubuntu“.[/stextbox]

services [[service groups]

Für jeden „Service“ (z.B. http, ssh oder backup) den man überwachen möchte, muss man nun noch ein Service-Objekt definieren.
In diesem Objekt kann man auch wieder definieren an wen die Benachrichtigungen gehen sollen (contact,contactgroup) und auf welchen Host der Service überwacht werden soll.
Man kann hier auch wieder „Service-Gruppen“ machen, doch das wird in der Regel sehr selten verwendet.

Installation

Die Installation wurde auf einem CentOS-System gemacht, kann aber natürlich für alle weiteren Systeme 1:1 umgsetzt werden; lediglich Paketmanager und Paketnamen unterscheiden sich jeweils geringfügig.

Zuerst installieren wir nagios, nagios-plugins und nrpe:

yum install icinga icinga-gui icinga-idoutils nagios-plugins nagios-plugins-setuid nagios-plugins-nrpe

Konfiguration

Überlegungen

Da die Konfiguration eines Nagios-Systems bereits nach kurzer Zeit sehr komplex werden kann, macht es Sinn eine gescheite Struktur aufzubauen.
Grundsätzlich werden wir alle Konfigurations-Dateien in Verzeichnis /etc/conf.d/ haben; möchte man nun aber noch externe Netzwerke (z.B. die von Kunden) überwachen sollte man diese nicht mit den „eigenen“ mischen; stattdessen würde man ein Verzeichnis /etc/conf.d.KUNDE anlegen und diese in der Datei /etc/nagios/nagios.cfg als cfg_dir eintragen.

Danach gibt es zwei sinnvolle Konfigurationen, welche man nimmt hängt von den individuellen Vorlieben ab; diese werde ich hier kurz erklären:

Wenige, grosse Konfigurationsdateien

Bei dieser Konfiguration würde man eine Datei für alle Kontakte-, eine für alle Hosts-, eine für alle Hostgruppen-, eine für alle Services- und eine Datei erstellen die dann die Checks den Hosts zuweist.

Diese Struktur würde so aussehen:

/etc/nagios/
|-- cgi.cfg
|-- conf.d
|   |-- checks.cfg
|   |-- commands.cfg
|   |-- contacts.cfg
|   |-- hostgroups.cfg
|   |-- hosts.cfg
|   |-- services.cfg
|   |-- templates.cfg
|   `-- timeperiods.cfg
|-- htpasswd.users
|-- nagios.cfg
|-- nrpe.cfg
`-- resource.cfg

Viele kleine Konfigurationsdateien

Bei der zweiten Konfiguration würde man für Kontakte-, Hosts-, Hostgruppe- und Services je ein Verzeichnis erstellen und darin für jeden Service eine Datei. Dies sähe dann so aus:

/etc/nagios/
|-- cgi.cfg
|-- conf.d
|   |-- contactgroups
|   |   |-- admins.cfg
|   |   `-- linux-admins.cfg
|   |-- contacts
|   |   |-- Hans_Muster.cfg
|   |   |-- John_Doe.cfg
|   |   `-- nagiosadmin.cfg
|   |-- hostgroups
|   |   `-- linux.cfg
|   |-- hosts
|   |   |-- host1.cfg
|   |   |-- host2.cfg
|   |   `-- host3.cfg
|   |-- misc
|   |   |-- commands.cfg
|   |   |-- templates.cfg
|   |   `-- timeperiods.cfg
|   `-- services
|       |-- backup.cfg
|       |-- http.cfg
|       |-- load.cfg
|       |-- ping.cfg
|       |-- ssh.cfg
|       `-- yum.cfg
|-- htpasswd.users
|-- nagios.cfg
|-- nrpe.cfg
`-- resource.cfg

Für welche der beiden Varianten man sich entscheidet ist egal, beide sind sehr flexibel und auch in grossen Umgebungen noch übersichtlich. Ich werde später die Konfiguration beider Varianten erklären, machen muss/kann man natürlich nur eine. 😉

Zuerst jedoch erstellen wir mal die Basisstruktur.

Basisstruktur

Da wir die Konfiguration von vorne beginnen, ist es ratsam, sich das Originalverzeichnis erst mal zu kopieren; dies kann später wieder gelöscht werden, wenn die neue Konfiguration läuft:

cp -pvR /etc/nagios /etc/nagios.orig

Nun erstellen wir die neue Struktur:

mkdir -pv /etc/nagios/conf.d/
cd /etc/nagios/objects/
mv -v commands.cfg templates.cfg timeperiods.cfg /etc/nagios/conf.d/
cd ~
rm -rfv /etc/nagios/objects
rm -fv /etc/nagios/command-plugins.cfg

Nun öffnen wir die Datei: /etc/nagios/nagios.cfg
Darin wird erstmal alles was „cfg_dir“ und „cfg_file“ ist gelöscht, oder auskommentiert; dann fügen wir die Zeile:

cfg_dir=/etc/nagios/conf.d

hinzu.

Nun muss man sich für eine der beiden Varianten entscheiden:

Variante 1: Wenige grosse Dateien

Variante 2: Viele kleine Dateien

Erstellen wir zuerst die Verzeichnisstruktur:

mkdir -pv /etc/nagios/conf.d/{contactgroups,contacts,hostgroups,hosts,misc,services}
cd /etc/nagios/conf.d/
mv -v commands.cfg templates.cfg timeperiods.cfg /etc/nagios/conf.d/misc/

Für jeden Benutzer, der nagios benutzen soll, erstellen wir nun eine contacts-Datei (der „Standardkontakt“ nagiosadmin sollte auch erstellt werden):
/etc/nagios/contatcs/nagiosadmin.cfg

define contact{
        contact_name                    nagiosadmin             ; Short name of user
        use                             generic-contact         ; Inherit default values from generic-contact template (defined above)
        alias                           Nagios Admin            ; Full name of user
        email                          admin@localhost ; <<__* CHANGE THIS TO YOUR EMAIL ADDRESS ____
        }

Nun erstellen wir eine Kontaktgruppe:
/etc/nagios/contactgroups/admins.cfg

define contactgroup{
        contactgroup_name       admins
        alias                   Nagios Administrators
        members                 nagiosadmin
        }

Für jeden Host, den wir Monitoren wollen, erstellen wir eine Hosts-Datei:
/etc/nagios/conf.d/hosts/host1.cfg

define host{
        use                     linux-server
        host_name               host1
        alias                   FileServer
        address                 XX.XX.XX.XX 	; << IP-Adresse des Servers
        }

Nun erstellen wir noch eine Hostgruppe für alle Linux-Server:
/etc/nagios/hostgroups/linux.cfg

define hostgroup{
        hostgroup_name  linux                ; The name of the hostgroup
        alias           Linux Servers        ; Long name of the group
        members         host1, host2, host3  ; Comma separated list of hosts that belong to this group
}

Und zu guter Letzt erstellen wir noch für jeden Service, den wir überwachen wollen eine Datei in: /etc/nagios/services/
Hier ein Beispiel für check_http, der überprüft ob ein Server per HTTP erreichbar ist:
/etc/nagios/conf.d/services/http.cfg

define command{
        command_name    check_http
        command_line    $USER1$/check_http -H $HOSTADDRESS$ -I $HOSTADDRESS$
        }

define service{
        use                             generic-service
        host_name                       server1
        service_description             HTTP
        check_command                   check_http
        }

[stextbox id=“note“ caption=“Hinweis“]Anstatt host_name könnten wir den Check mit hostgroup_name auch auf der ganzen Gruppe-, oder mit „host_name *“ auf sämtlichen Hosts ausführen.[/stextbox]

Benutzung

Neuer Host hinzufügen:

Um dieser Konfiguration einen neuen Host hinzu zu fügen müssen wir:

  • Eine Datei für diesen Host in /etc/nagios/conf.d/hosts/ anlegen
  • Diesen Host zu den passenden Hostgruppen in /etc/nagios/conf.d/hostgroups/ hinzufügen
  • Den Host in all den entsprechenden Dateien in /etc/nagios/conf.d/services/ hinzufügen, oder, sollte noch kein entsprechender Service vorhanden sein, diesen anlegen

[stextbox id=“note“ caption=“Hinweis“]Falls der neue Host bereits in einer Hostgruppe ist, die mit einem Service verbunden ist, muss dieser nicht noch einzeln für den Host definiert werden.[/stextbox]

Erweiterungen

pnp4nagios

Mit pnp4nagios lassen sich die performancedaten der plugins in schöne Graphen darstellen.

Zuerst bereiten wir als root die Umgebung vor:

yum install rrdtool rrdtool-perl
mkdir -v /usr/local/src/icinga && chown -v icinga:icinga /usr/local/src/icinga

Nun wechseln wir zum icinga user:

cd /usr/local/src/icinga/
wget http://sourceforge.net/projects/pnp4nagios/files/PNP-0.6/pnp4nagios-0.6.21.tar.gz/download
tar -xvzf pnp4nagios-0.6.21.tar.gz && rm -v pnp4nagios-0.6.21.tar.gz
cd pnp4nagios-0.6.21/
./configure --with-nagios-user=icinga --with-nagios-group=icinga --bindir=/usr/local/bin --libexecdir=/usr/local/libexec/pnp4nagios --sysconfdir=/etc/icinga/pnp4nagios --localstatedir=/var/local/pnp4nagios --libdir=/usr/local/lib/pnp4nagios --datarootdir=/usr/local/share/pnp4nagios
make all

Nach dem configure script sollte man die Ausgabe kontrollieren, insbeosndere ob die Pfade stimmen.
Danach noch (als root) installieren:

sudo make fullinstall

Nun sollte man die Datei: /etc/httpd/conf.d/pnp4nagios.conf kontrollieren, ggf. anpassen und apache neu starten:

/etc/init.d/httpd restart

Nun muss man die zwei (schon vorhandenen) commands in: icinga/commands.cfg kontrollieren (Pfade!):

define command {
       command_name    process-service-perfdata
       command_line    /usr/bin/perl /usr/local/libexec/pnp4nagios/process_perfdata.pl
}

define command {
       command_name    process-host-perfdata
       command_line    /usr/bin/perl /usr/local/libexec/pnp4nagios/process_perfdata.pl -d HOSTPERFDATA
}

Nun kann man mittels Aufruf von: http://example.net/pnp4nagios die Ausgabe kontrollieren.
Ist alles ok, können wir noch das install.php file disablen:

mv -v /usr/local/share/pnp4nagios/install.php /usr/local/share/pnp4nagios/install.php.ignore

Um bereits im GUI eine vorschau zu erhalten, muss noch ein SSI-File kopiert werden:

cp -v /usr/local/src/icinga/pnp4nagios-0.6.21/contrib/ssi/status-header.ssi /usr/share/icinga/ssi/

Nun erstellen wir ein template um die Graphen einzufügen in icinga/templates.cfg:

define service {
       name                                    pnp-link-popup
       icon_image                               ../invisible.png' border="0"</a> <A target="_blank" href="/pnp4nagios/graph?host=$HOSTNAME




amp;srv=$SERVICEDESC




quot; class="tips" rel="/pnp4nagios/popup?host=$HOSTNAME




amp;srv=$SERVICEDESC




amp;view=0"><img src="../images/trends.gif" register 0 }

Um nun einen Service für die Performance-Auswertung zu aktivieren, reicht es das template „pnp-link-popup“ hinzuzufügen:

use                             OTHER_TEMPLATES, pnp-link-popup

Quellen

Nagios: Backups mit Platzhaltern monitoren

Nagios ist ein grandioses Tool um diverse Dinge zu monitoren, beispielseise backups.

Ich monitore diese meist mit dem Plugin check_file_age. – Doch was macht man, wenn man Backup files in der form: /backup/wichtiges_file-2010-05-18-2.zip hat?

Die Lösung ist die einfachste überhaupt und hat mich selbst auch überrascht: Denn man kann in Nagios durchaus auch shell-kommandos mitgeben.

So löst man dieses Problem mit einem check:

command[check_backup]=/usr/local/nagios/libexec/check_file_age -c 86400 -w 86400 -C 500000 -W 500000 -f /backup/wichtiges_file-`date +"%Y-%b-%d"`*.zip

Quelle

http://optimalops.blogspot.com/2010/01/fun-with-nagios-part-2-check-yer.html

Lenovo Notebooks: Touchpad und Keyboard reagieren nicht

Einige Besitzer von Lenovo Notebook aus der Baureihe: T50, T51, T60, T61 (und vermutlich noch andere) werden nach einer Neuinstallation von Windows und durchführen der ersten Windows Updates entrüstet feststellen, dass das TouchPad oder das Keyboard nur noch sporadisch funktioniert, manchmal klingt auch der Windows-Startsound etwas zerstückelt.

Das Problem liegt am Treiber Update, dass Lenovo über die Windowsupdates zur Verfügung stellt – Die Lösung: Den Lenovo treiber einfach nicht updaten. 😉

Dazu wählt man bei Windows Update die benutzerdefinierte Installation und wählt das häckchen bei: Synaptics Thinkpad UltraNav Pointing Devices ab. Dann noch Bestätigen, dass dieses update nicht mehr angezeigt werden soll und gut ist!

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Linux als Desktop System

__ Dass Linux im Servermarkt hoch etabliert ist, ist unbestritten. Aber kann man Linux auch als Desktop System nutzen und vielleicht sogar die alltägliche Arbeit damit verrichten…?
Ein ausführlicher Test kommt zu einem eher ernüchternden Resultat. __

Vorwort

Linux ist in aller Munde, viele propagieren es als eine Alternative zu Windows, die wenigsten nutzen es täglich.
Ein neues ubuntu-Release, dass auf der Live-CD sehr viel versprechend ausgesehen hatte, gab Anlass, dieses mal zu installieren und über einen Zeitraum von 2-4 Wochen täglich zu nutzen, d.h. ohne Windows zu starten.

Anforderungen

Die Anforderungen waren klar: Ich sollte meine tägliche Arbeit damit verrichten können und mich wohl fühlen mit dem System. Als Sysadmin bin ich mir die arbeit mit Unix/Linux Servern gewohnt – Aber wie sieht’s mit Desktops aus? Installiert hatte ich es auf einem IBM R51.

Folgendes musste auf dem "neuen" Linux Desktop laufen:

  • Notebook: Hardware Unterstützung für WLAN, Bildschirm, Akku, Touchpad, Soundkarte und alles was man halt so dran hat.
  • Zugriff auf Windows Domain Controller und Fileserver
  • Lotus Notes
  • VNC
  • Putty (erweiterter SSH Client)
  • IBM TSM Client
  • Webradio
  • Textverarbeitung
  • MSN Messenger

Diese Anwendungen waren unverzichtbar und im Falle von z.B. Lotus Notes keine Alternativen möglich.

Erfahrungen

Installation

Nach der Installation erst mal ein erfreuliches Bild: Alle Hardware wurde einwandfrei erkannt; Soundkarte, WLAN, Touchpad, usw. funktionierten ohne irgendwas zu konfigurieren. -Kein wunder, trägt doch IBM sehr viel zur Linux-Unterstützung ihrer Hardware bei… 😉

SMB Zugriff auf den Windows Domaincontroller

Windows Freigaben konnten sich dank SAMBA relativ einfach mounten lassen. Anmelden beim Domaincontroller kann man sich aber natürlich von Linux aus nicht, weshalb man bei jedem Zugriff immer wieder das Passwort eingeben muss…

GUI (GNOME)

{188:left}Mit der Oberfläche liess sich gut arbeiten, aber hier wurden schon die ersten "Schwachpunkte" aufgedeckt: Da in Linux die Grafische Oberfläche unabhängig vom Kernel ist, dauert das Laden von Anwendungen generell etwas länger; bis zu 5 Sekunden Wartezeit für das öffnen eines Konsolenfenster, oder des Texteditor fand ich dann aber doch etwas sehr lang. In Windows kann ich beides praktisch ohne Verzögerung öffnen. Die Wartezeit nervt mit der Zeit, auch scheint die grafische Oberfläche nicht sehr stabil zu sein: Fenster "verziehen" sich gerne, Scrollbalken verschwinden oder funktionieren nicht mehr richtig, Fenster lassen sich manchmal nicht max- und manchmal nicht mehr minimieren. Letzteres könnte auch mit WINE zusammenhängen, wo wir gleich schon beim nächsten Punkt wären:

{183:left}!!Windows Anwendungen mit WINE
Lotus Notes gibt es bisher nur für Windows. Es soll aber mit WINE laufen.
Die Einrichtung von WINE ist dank dem Paketmanager APT relativ schnell erledigt, auch Windows Anwendungen lassen sich damit starten. Etwas Konfiguration braucht es noch bei Lotus Notes, aber schlussendlich läuft auch das.

Da Notes schon in der Windows Version äusserst instabil und langsam ist, hatte ich hier unter Linux nicht mehr erwartet und tatsächlich war es von der Stabilität/Schnelligkeit etwa gleich.

Leider treten ab und zu Darstellungsfehler auf; die Installation der Windows TTF Corefonts macht zwar schon sehr viel gut, aber eben doch nicht immer. Ausserdem muss man jeden Dateityp, den man als Anlage öffnen möchte separat in der WINE-Registry definieren. -Ein Vorteil immerhin: URLs in Mails werden nun immer in einem neuen Fenster geöffnet und nicht wie bei der Windows Version immer in gleichen.
-Im Endeffekt ist Notes zwar benutzbar unter Linux, trotzdem ist es ein klein wenig besser unter Windows; klar, da es dort nicht über eine "emulierte" API laufen muss.

Bei anderen Anwendungen wie z.B. die Windows Version von RealVNC kann man keine Umlaute wie ä, ö, oder ü benutzen, etwa weil man als Zeichensatz eine UTF Schriftart installiert hat, die von WINE offenbar nicht richtig unterstützt wird.

Nun, RealVNC gäbe es ja auch in einer reinen Linux Version, also diese installiert…

Linux Anwendungen / Alternativen

{184:right}…und gestartet. Doch leider scheint das eine total andere Version zu sein! -Das Eingabefenster für Server/Passwort ist so klein, dass man schon fast ne Lupe bräuchte und so ein praktisches Dropdownfeld, wo man einmal eingegebene Server wieder abrufen kann findet sich auch nicht.
Die Verbindung mit einem Remoterechner ist dann aber die Totale Katastrophe: Die Bildqualität ist um einiges schlechter als bei der Windows Version, die Scrollbalken verschwinden auf unerklärliche Weise (was ein remote arbeiten manchmal unmöglich macht) und der Refresh scheint nur sporadisch zu funktionieren; häufig "hängt die Bildausgabe hinterher". -Man muss also die zwei VNCs (Windows RealVNC über WINE und Linux RealVNC) kombinieren um damit arbeiten zu können. Das ist dann schon sehr mühsam.

Etwa gleich sah dann dafür der PUTTY Client aus. Zwar kann man unter Linux SSH-Verbindungen auch einfach über die Konsole machen, bei vielen verschiedenen Servern, mit denen man sich täglich Verbinden muss, ist dies aber nicht sonderlich bequem.
-Doch dann wieder muss ich feststellen, dass die Funktion des (selben!) Programmes gänzlich anders und viel mühsammer ist.
z.B. kann man die schrift fast nicht lesen und copy/paste mittels markieren mit der Maus geht auch nicht.
So habe ich für die genau gleichen vorgänge fast doppelt so lange.

Ebenfalls kein Problem war der TSM-Client; logisch, dieser wurde auch von IBM speziell für Linux entwickelt und ist im Test die _einzige_ Anwendung, die sogar besser läuft als unter Windows (dort ist halt die Windows Konsole etwas mühsam, da man sie nicht im Vollbild-Modus laufen lassen kann).
Einziger Knackpunkt war dort das Konvertieren des RPM-Packetes in eine Debian Packet und das Nachinstallieren einiger fehlender Libraries, da der TSM Client eigentlich für RedHat / SUSE gedacht ist… 😉

Beim Webradio wurde ich dann aber schon wieder enttäuscht… -Ich meine WinAMP und der Windows Media Player sind ja auch nicht das gelbe vom Ei… Aber unter ubuntu bekam ich in der Standardinstallation fast überhaupt keinen brauchbaren Player. Der "Rhytmic Player" konnte kein Webradio von di.fm Abspielen und ein anderer, von dem ich den Namen leider nicht mehr weiss auch nicht.
{189}
Der einzige der das konnte war der VLC-Player und der lief dafür ziemlich instabil… Ständig gab es wieder Verbindungsabbrüche bei denen der Sound stumm blieb und zum Neuladen musste man doch tatsächlich den Player neu starten und die URL wieder neu eingeben. grmpf

{185:left}
{186:left}Ebenfalls ein Kritikpunkt war der Firefox unter Linux: Formulare erschienen unvollstänfig, die Schrift sehr körnig. -Es ist gut möglich, dass dies nur daran liegt, das so viele Webseiten für IE/Windows "optimiert" wurden; als user interessiert mich das allerdings nicht, sondern nur, wie die Webseite bei mir aussieht. -Ganz miese Karten für Firefox/Linux.

Die Textverarbeitung konnte ich leider in der kurzen Zeit nicht richtig austesten, wobei ich hier sagen muss, dass ich Microsofts Word sehr mag! 😉

Mit GAIM stand dann auch ein ziemlich guter IM Client für MSN, ICQ, AOL,… zur Verfügung.

Weitere ubuntu Eigenheiten

Etwas, was auch stört bei ubuntu ist, dass man sich grundsätzlich nicht als root Einloggen kann, zumindest nicht bei der Grafischen Oberfläche. Dies mag ja gut gemeint sein, stört aber besonders am Anfang, wenn das System Einrichten will. -Dafür benutzt ubuntu ziemlich viele su & sudo-Aufrufe, was auch nicht unbedingt als sicher gilt. -Wenn es denn funktionieren würde! -Denn als User kann man bei ubuntu, z.B. wenn man die automatische Update Funktion nutzen will noch lange das root Passwort eingeben – Passieren tut dann anscheinend gar nichts…?!g
Auf jeden fall musste ich die neueren Pakete immer von Hand in der Konsole nachinstallieren mittels:
$su
#apt-get update && apt-get upgrade

um die nervenden Meldungen "dass neue Updates verfügbar sind" loszuwerden.

Fazit

Es ist zwar durchaus möglich mit Linux zu arbeiten und man _könnte_ auf Windows auch verzichten und sich daran gewöhnen, dass man nun halt "einige Einschränkungen in Kauf nehmen muss". z.B. dass Webseiten nicht mehr so schön aussehen, weil sie halt für Windows "optimiert" wurden, oder dass gewisse Anwendungen langsamer und/oder instabiler laufen als unter Windows.

Aber wieso soll mach sich selbst einschränken nur um Windows nicht benutzen zu müssen…? -Sowas ist meiner Ansicht nach krank! g

Linux ist ein tolles System, gehört aber in den Server / Terminal Markt und sicher nicht als Desktop-Multimedia-System in den Massenmarkt.

Mein Fazit lautet deshalb wie schon vorher nach wie vor:
Linux – Als Server "HUI", als Client "Pfui"! 😉

Windows 2000 Erfahrunsbericht

__ Windows 2000 – Der Erfahrungsbericht

Windows 2000 ist fast da. Als neugieriger PC-Freak installierte ich mal die Beta von Windows 2000, wie das verlaufen ist und wie mein erster Eindruck ist, erfahrt ihr hier: __

{23:left}[Montag, 11.10.1999, 13.00 Uhr] Ich überlege mir, WO ich die Beta überhaupt installieren möchte, denn mein Win98 und Linux möchte ich behalten. Ich kann insgesamt 2 GB frei machen und erstelle Damit ne neue Partition mit FAT32.

<Später> Nachdem die Backups und Bootdisketten von allen Betriebssystemen gemacht sind, starte ich den PC per Startdiskette, lege die Win2000 CD ein und gebe "Setup" ein. Es erscheint die Meldung, dass das Setup Programm unter Windows ausgeführt werden muss.

<13.30 Uhr> Also wieder Windows booten und Setup starten grummel. Ich werde gefragt, ob ich upgraden wolle, was ich eigentlich nicht will, aber es bleibt mir keine andere Wahl… . Doch schon kurz nachher bricht das Setup ab, weil ein Sprachkonflikt aufgetreten ist. Ich fange mich langsam an zu ärgern und überlege mir, was ich sonst noch so tun könnte. Da durchsuche ich mal die CD und finde ein Verzeichnis BOOTDISK. Sieht nützlich aus und nach kurzem durchlesen der Dokumentation, entnehme ich, das man 4 Startdisketten braucht, um Win2000 auf eine neue Partition zu installieren. Die kann man mit dem Programm "makeboot.exe" im selben Verzeichnis erstellen. Ich starte das Programm, doch schon bei der 2 Diskette meldet mir ein Bluescreen ein CD lesefehler-toll! Da Windows alsdann auch gleich abgestürzt ist starte ich wieder mal neu gähn… . Das mir sowas nicht nochmal passiert, kopiere ich die ganze CD auf Festplatte, was wieder ordentlich Zeit beansprucht, danach führe ich das Programm nochmals von der Festplatte aus. Nach einer halben ewigweit Disketten schreiben, hab ich die 4 Startdisketten, mit denen ich den PC starte. Endlich startet das Setup Programm, doch zuerst müssen alle 4 Disketten eingelesen werden wart,wart, bis ich die ersten Angaben machen darf.
Das installieren geht dann eigentlich ziemlich schnell (~30 min). Danach startet Windows und als erstes fällt mir auf, das der Mauszeiger jetzt einen Schatten hat. ;-).

<16.00 Uhr> Das Modem wurde zwar erkannt, jedoch mit den falschen Treibern. Nach einer Weile Treiber ausprobieren funktioniert das Modem einwandfrei. Als nächstes möchte ich mal die "Hypernate" funktion (auch: Tiefschlafmodus, Standby -modus genannt) testen, die jetzt endlich richtig funktionien soll. -und das tut Sie! Alles läuft einwandfrei und nach ca. 10’s ist mein läuft Windows wieder.

<16.30 Uhr> Nun merke ich, das der Bildschirm stark flimmert. Der Bildschirm ist auf 65 Hz eingestellt, ich stelle die Frequenz langsam höher. Bei 100 Hz hört das flimmern zum Glück auf. Als nächstes checke ich die Treiber ab, die Windows erkannt hat. Meine Grafikkarte (Diamnomd Fire GL 1000pro) wurde als einzige richtig erkannt.

<17.00 Uhr> Nun versuche ich, die Soundkarten Treiber zu installieren, was aber mehrmals misslingt, auch im Internet finde ich momentan keinen geeigneten und so lass ich’s vorerst sein und fange an Software zu installieren; zum Glück laufen fast alle Programme einwandfrei auch unter Windows 2000.

<Später> Als nächstes installiere ich noch Druckertreiber und fange an, mich mit dem System zurechtzufinden.

<Nächster Morgen> ich probiere nochmals die Druckertreiber aus, aufeinmal funktioniert die Soundkarte zum Glück.

Fazit:

Treiber Probleme gibt es noch. Ein grosser Vorteil ist jedoch die neue Hypernate Funktion!

Windows 1.0

__ Windows 1.0 – Die Legende von 1985

    1985 in Seattle [USA]: -Die kleine Firma Microsoft entwickelt ein "Grafischer Dos Aufsatz", der "Windows-MS DOS Executive" genannt wird.
    1999 in Zürich [CH]: Ein ausgeflippter PC-Freak, inzwischen bestens bekannt mit Win 95/98/NT/2000/Linux beschliesst sich im Internet auf die Suche nach dem verschollenen "Windows 1.0" zu machen, um in alte Zeiten zu blicken, die er noch nicht erleben durfte. Seine Erfahrungen wird er hier unten gleich schildern… __

<Sonntag, 21.12.1999, 13.00 Uhr> Ich komme spontan auf die Idee, das uralte Windows 1.0 mal zum Spass auzuprobieren. "Im Internet wird es bestimmt noch irgendwo zum Download zu finden sein", denke ich mir. Als erstes probier ich’s bei Fireball, dann bei Metacrawler. Ich finde allerdings nix brauchbares und wende mich an die Newsgroups, sprich Dejanews. Hier finde ich dann relativ viele Einträge, so um die 400.

{32}

<ca. 1 Stunde später> Ich bin fast mit dem Lesen der Beiträge fertig und bin auf einige

{30:right}interessante gestossen. Jemand schreibt, er hätte nur Windows 2.0, da ich auch daran interessiert bin, mail ich dem mal. Weiter stosse ich noch auf eine Seite, in deren Forum jemand eine URL kennt, wo man Windows 1.0 Downloaden kann. -Sofort geh ich dorthin und lade es mir herunter. Am Abend kommt dann noch die Mail, die ich am Mittag gesendet habe zurück und enthält das gefragte Windows 2.03.

<16.00 Uhr> Nun kann ich mich an die Installation machen.

{31:left}Das Installationsmenu von Win 1.0 sieht noch älter als das von DOS (6.22) aus… -Nach dem ich es installiert und per C:>Win.exe gestartet habe, sehe ich nur eine "Norton Commander" ähnliche Oberfläche, die Maus kann ich nicht benutzen, denn es werden noch keine PS/2 Mäuse unterstützt… . Viel kann ich mit dieser Version eigentlich noch

{33:right}nicht machen und so mach ich mich an die Installation von Windows 2.0:

<16.30 Uhr> Die Installation ist etwas komfortabler geworden, nun kann man die Menüs immerhin schon per Pfeiltasten (menuhighlighting) auswählen und es werden auch PS/2 Mäuse unterstützt.
Hier gibt es schon so was wie ne’n Desktop: Ich kann verschiedene Fenster öffnen, maximieren, minimieren und schliessen. Auch "Paint.exe" und "Write.exe" finde ich schon… . Zum Abschluss mach ich noch n’paar Screenshots zur Erinnerung und fahre Windows herunter… .

Der Vergleich: Kleine Änderungen von 1985-1995…

Früher
{34}

Heute
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Related Downloads

|| File | Beschreibung
[http://www.tech-island.com/scripts/download.php?action=getFile&id=21|Windows 1.0] | Die erste Windows Version
[http://www.tech-island.com/scripts/download.php?action=getFile&id=22|Windows 2.03] | Die zweite Windows Version
||

Linux Tagebuch

__ Mein Linux Tagebuch

Da man vermehrt Dinge über Linux hört, Sieht und liesst, beschloss ich, dieses Betriebssystem auch mal zu Installieren. Dafür habe ich geschlossen ein "Linux Tagebuch" bis nach der Installation zu führen. Dieses wird hier unten veröffentlicht: __

Mein Linux-Tagebuch

Mittwoch, 21 April 1999, 16.30 Uhr

Immer vermehrt höre ich, wie gut Linux ist. Vor allem aber, dass es ein Betriebssystem für PC-Freaks ist. -Da ich mich selber auch als PC-Freak bezeichne, beschliesse ich mir gleich das neue Linux SUSE 6.1 zu kaufen und mache nach der Schule noch einen Abstecher zum Media Markt. Ich werde bei einem riesigen Stapel an SuSE 6.1 Paketen fündig, schnappe mir eins und bezahle 58 sFr..
Zuhause angekommen schaue ich mal ins Handbuch, zum installieren ist’s aber zu spät (schliesslich muss ich morgen noch zur Schule, ab Freitag hab ich dann 2 Wochen Ferien…).

Donnerstag, 22. April 1999, 7.40

Im Zug blättere ich die PC-Welt durch, wo ich einen Linux Bericht finde. Gespannt lese ich diesen und erfahre noch 2 wichtige Dinge: Newsgroups sind ein Muss mit Linux und dass ich mindestens 2 Partitionen brauche, eine Linux Partition und eine Linux Swap Partition. -Newsgroups kenne ich schon, das mit den Partitionen hat mich aber aufgewirbelt, denn das System verkraftet nur 4 Primäre Partitionen, 3 brauche ich aber schon für Windows, bleibt also nur noch eine (ca. 2GB) für Linux swap.

<17.00 Uhr> Nach meinem Heimkommen schalte ich mal den PC an und beschliesse einige Newsgroups zu Abonnieren, ich nehme: ch.comp.os.linux, de.comp.os.unix.linux.newusers, at.linux sowie comp.os.linux.setup.

Freitag, 23. April 1999, 13.00 Uhr

Ahh!-Endlich Ferien! In den folgenden Tagen bis Samstag beschliesse ich erst mal ein bisschen Newsgroups zu lesen und das 530 Seiten starke Handbuch zu studieren.

Samstag, 24 April 1999, 15.00 Uhr

Mein Partitionsproblem ist immer noch nicht gelöst, darum lade ich mir mal die Trial Version von Partition Magic herunter.

Sonntag, 25 April 1999, 0.10 Uhr

Ich schaue mal die SuSE Homepage an und benutze die komfortable Hardware Datenbank um herauszufinden, ob meine Hardware unterstützt wird.
Drucker, Modem, CD-Brenner, Grafikkarte, Tastatur und Monitor werden unterstützt! – Einzig meine Soundkarte und mein Umax Scanner werden nicht unterstützt, doch damit kann ich erst mal auskommen.

Montag, 26 April 1999, 10.00 Uhr

Heute installiere ich endlich Linux! – Ich habe herausgefunden, dass kein (vernünftiger) Weg um eine separate swap Partition führt. -Man kann aber die swap Partition auch auf eine erweiterte Partition nehmen, nur die Linux Partition muss auf einer Primären liegen.
Ich erstelle eine Win98 boot Diskette, sowie Kopien der SuSE Bootdisketten und wage es mich mal Partition Magic aufzustarten, ich wähle "Prepare for new System". was genau auf meine Lage passt. Ich finde raus, das ich für Windows eigentlich auch nur eine Primäre Partition gebraucht hätte… .

<10.00 Uhr>Ich fange mit der Installation an, diese kommt mir wie ein Adventure vor: Je nachdem, welchen Weg man wählt, kommt man zu unterschiedlichen stellen, am Schluss begegnet man jedoch allen Dialogen, die im Buch beschrieben sind.
(Übrigens: Auf "Abbrechen" sollte man nie klicken, denn dann wird nicht die Installation abgebrochen, sondern nur dieser Teil übersprungen, was am Schluss zu einem Fehl konfigurierten System führt).

<Am Abend> So, die Linux Installation ist vorerst beendet.

Windows XP beta1

__ Windows XP Erfahrungsbereicht

Schon bald kommt die beta 2 des neuen Microsoft Betriebssystems "Windows XP" (Codename: Whsitler)! -Grund genug, dieses mal zu installieren und einen erfahrungsbericht mit den neuen features zu schreiben… __

{29:left}<Freitag, 09.03.2001> Nach dem ersten erfolglosen versuch Whistler (Professional) zu installieren Probiere ich es heute mit einem neuen Build nochmals:

{26:left}Die Installation

Gleich beim einlegen der CD erscheint ein schön gestaltetes fenster, das mich fragt, oib ich Whistler installieren will.
-Als neues feature bemerke ich hier gleich die möglichkeit, die neueste version des installationsprogramms vom Internet runterzuladen. -Sehr nützlich!

Die ganze installation sieht dann ziemlich "Family-Mässig" aus (Also wenn ich ehrlich bin eher "Kleinkind-Mässig"…) und verläuft eigentlich ganz gut, wenn auch immer noch viel zu lange.

{27:right}Erste Schritte

Nach dem ersten start erschricke ich erstmal ab der völlig neu gemachten Oberfläche, die aber sicher den Geschmack diverser Winamp und co. fetischisten trifft, denn: Windows arbeitet nun mit sogenannten Skins, wie es auch schon z.B. bei Winamp angewendet wird, das heisst, das man die ganze Oberfläche einfach ändern kann.
Aber auch leute, die nicht auf solches zeugs stehen -wie z.B. Ich- können aufatmen: Nach einiger Konfiguration ist wieder alles beim alten und sogar der Media Player 6 lässt sich weiterverwenden… 😉

Man merkt aber gleich, das Windows XP ein "Familiy-PC" werden soll: Das Login sieht nun so aus wie in einem game! -Ganzbildschirmfüllend kann man ein männchen auswählen, das genau so aussieht, wie eine Spielfigur aus einem Brettspiel… -Und diese kann man ggf. soagar noch durch ein eigenes Bild, beispielsweise ein Foto-Porträt von sich ersetzen! (Auch das lässt sich zum glück deaktivieren…)

{28:left}Die neuen Features

Recht mager sind jedoch die neuigkeiten von Windows XP, zumindest soviel ich bis jetzt herausgefunden habe. -Jedoch gibt es ein feature, das unbedingt erwähnenswert ist: Windows XP unterstützt nun wie bei Unix eine art "Multi-User" betrieb, der es theoretisch erlauben würde, das mehrere Benutzer gleichzeitig auf dem gleichen PC arbeiten könnten, dies wird jedoch in der Praxis ja nicht gemacht. -Der Vorteil darin liegt aber, das die Programme beim Wechseln des Benutzers ganz normal weiterlaufen; so muss man z.B. die Arbeit nicht beenden, oder die Downloads abbrechen, wenn man mal den Benutzer wechseln möchte.

Fazit

Abgesehen von der völlig neuen Oberfläche und der totalen umstellung auf Family-PC (Dazu gehört auch eine bessere User-Verwaltung) hat Windows XP nicht viel neues zu bieten, bis auf den meiner meinung nach sehr nützlichen "Multi-User" betrieb.

Allerdings sind in der beta 1 meistens noch nicht viele neue features implementiert, die beta 2, die demnächst erscheint, soll schon sehr viel mehr features haben… -Ich werde euch auf dem laufenden halten…

X11 Forwarding with Windows & Putty

Ja, ich muss zugeben, ich bin clientseitig ein Windows Benutzer und wenn ich linux administriere, dann meist nur auf der shell.

Nun muss man aber gelegentlich ein grafisches Programm unter Linux starten, z.B. wenn man die unglückliche Aufgabe hat eine SUSE vor sich zu haben und sich mit yast herumschlagen muss (es gibt zwar ein yast-cli, doch das ist mehr als grässlich… g).

Deshalb braucht man eine Möglichkeit grafisch basierende Anwendungen vom Linux Desktop auf einen Windows XP Desktop zu übertragen.

Zuerst benötigt man einen XServer für Windows. Auf der Suche nach einer _wirklich_ kostenlosen- und einfach zu installierenden Version bin ich nach längerer Suche bei Xming hängen geblieben. Dieser absolut einfach zu installieren und tut einfach das was er soll, x11 Forwarding.
Offizielle Xming Homepage: [http://www.straightrunning.com/XmingNotes/|Xming]
Download von Xming: [http://sourceforge.net/projects/xming/|Sourceforge]

Die Installation kann default erfolgen, es sind keine besonderen Anpassungen notwendig.

Nun wird per Startmenü Xming gestartet.
Es erscheint das entsprechende Symbol in der Trayleiste und der XServer läuft nun auch schon.

Nun kann man mit einem X11 forwardfähigem SSH Client zum Remoteserver verbinden, beispielsweise Putty.
Neben der IP Adresse setzen wir unter Connection/SSH/X11 (bei älteren Versionen Connection/SSH/Tunnels) den Haken bei Enable X11 forwarding.

Nach dem Login kann man nun die gewünschte X Anwendung starten, z.B.

root@host:~# xclock

[stextbox id=“note“ caption=“Hinweis“]Unter Umständen muss man das X-System auch auf dem Linux-System noch konfigurieren und
mit

xhost +

die Zugriffsbeschränkungen aufheben.[/stextbox]

Quellen:

http://www.how2blog.de/?p=14

LiLo benutzerfreundlicher machen & Schöner gestalten

Der Bootmanager von Linux (LiLo) sieht zuerst sehr leer aus: Man bekommt nur ein schwarzes Bild zu sehen, wenn man "win" eingibt, startet z.b. Windows, bei "linux", Linux usw. LiLo kann aber wesentlich mehr, als nur verschiedene Betriebssysteme starten.
mit ein paar Handgriffen lässt sich LiLo deutlich mehr Komfort beibringen, denn LiLo unterstützt sowohl die Definition von Aliasen, als auch die Ausgabe einer Beliebigen ASCII Datei. Und so geht’s:

-Logge dich als "root" ein und öffne zuerst die Datei: /etc/lilo.conf mit einem reinen Texteditor!
-Diese Datei seiht dann in etwa so aus:

# LILO Konfigurations-Datei
# Start LILO global Section
boot=/dev/hda
#compact       # faster, but won't work on all systems.
read-only
prompt
timeout=300
vga = normal    # force sane state
# End LILO global Section
#
image = /boot/vmlinuz
  root = /dev/hda3
  label = linux
 
#
other = /dev/hda1
  label = windows
  table = /dev/hda

-Füge beim Obersten Absatz die Zeile: message = /etc/lilo.msg ein.
-Füge bei jedem Betriebssystem Absatz unten noch die Zeile: alias=1 (beim zweiten: alias=2; beim dritten alias=3 usw.) ein. Das sieht dann etwa so aus (die neuen Einträge sind fett):

# LILO Konfigurations-Datei
# Start LILO global Section
boot=/dev/hda
#compact       # faster, but won't work on all systems.
read-only
prompt
timeout=300
vga = normal    # force sane state
<B>message = /etc/lilo.msg</B>
# End LILO global Section
#
image = /boot/vmlinuz
  root = /dev/hda3
  label = linux
  <B>alias = 1</B>
 
#
other = /dev/hda1
  label = windows
  table = /dev/hda
  <B>alias = 2</B>

-Öffne nun die Datei /etc/lilo.msg (Wenn diese noch nicht vorhanden ist, erstelle mit dem Texteditor einfach eine solche Datei in diesem Verzeichnis).
-Gib hier einfach den Text ein, den du sehen willst (Beispiel: siehe unten) und speichere die Datei ab (Achtung: Du darfst weder Sonderzeichen, noch Umlaute (ä,ö,ü usw. verwenden!!!).
-Wechsle nun zur Linux Kommandozeile und gib folgendes ein: /sbin/lilo . Wenn alles erfolgreich war, erscheint nun eine Meldung, die Alle Installierten Betriebssysteme ausgibt, z.B.

Added Linux
Added Windows

-Nun kannst du den PC per:

shutdown -r now

Neustarten. Jetzt sollte sich Der "neue" LiLo melden und du kannst 1,2 usw. Drücken um das jeweilige System zu starten.